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Theater

"Brautstehlen. Quasi (quasi) un' opera buffa" von Christine Frei - November 2014

Vom 13. bis 28. November 2014 habe ich im Freien Theater Innsbruck im Rahmen des 4. Freien Theaterfestivals Innsbruck die Ana gespielt.

Für mich ist "Brautstehlen" ein skurriler Reigen von 5 Frauen, die teils göttlich und teils sehr profan auf vielen verschiedenen Hochzeiten tanzen. Ob sie dabei ihr Glück finden... bleibt dahingestellt.

BrautstehlenBrautstehlen

Los ging's schon im Foyer mit dem "Hochzeits-Stimmengewitter" - die Theaterbesucher/Hochzeitsgäste wurden von geschäftstüchtigen Menschen überfallen, die die Hochzeit als Geschäftsanbahnung nutzen wollten.


Da waren z.B. "Der Anwalt":

"Die Immobilienmaklerin":

und "Die Location-Scouterin":

 

Das schrieb die Tiroler Tageszeitung am 16. November 2014:

Märchen, als Farce verkleidet

von Joachim Leitner

Innsbruck – „Brautstehlen“ ist ein Brauch – und wie jeder Brauch auch ein Vorwand für etwas ganz anderes. Zum Saufen zum Beispiel. Oder, das kann auch mit dem Saufen zusammenhängen, zur Realitätsflucht. Dafür allerlings muss man zu denen gehören, die sich mit der Braut davonstehlen können. Bleibt man mit dem Anhang des Bräutigams zurück, droht mit der Langeweile die Krise. Ana (Sunny Rabl), Lena (Susan La Dez) und Marie (Michaela Adrigan) ist genau das passiert: Zurückgelassen sehnen sie sich nach Ausgelassenheit, träumen insgeheim davon, selbst Braut zu sein – und lassen sich in einem ebenso pointenreichen wie klugen Wortwechsel über enttäuschte Erwartungen und ernüchternde Einsichten aus. Selten wurde berauschender die Abwesenheit des Rausches besungen.

Was aber nicht nur am intensiven Spiel der drei irgendwie zu kurz Gekommenen liegt, sondern auch an zwei Hochzeitscrashern der besonderen Art: Die griechischen Göttinnen Hekate (Gabi Plattner) und Persephone (Kerstin Bernhard) haben den mythischen Olymp verlassen und sich unter die gewesenen oder werdenden Bräute gemischt. Sie singen, scherzen und schimpfen. Vor allem aber brechen sie mit sichtlicher Lust die vierte Wand auf. Christine Freis Stück „Brautstehlen. Quasi (quasi) un’ opera buffa“, das am Donnerstag als Produktion von coop.fem.art im Rahmen des 4. Freien Theaterfestivals Innsbruck uraufgeführt wurde, ist mitreißendes Theater. Ein als Farce verkleidetes, bitterböses Märchen in einfachen, handfesten Bildern (Inszenierung: Maria Wassermann; Bühne/Kostüm: Lisa Überbacher) und mit eindringlich knarzendem Soundtrack (Komposition: Manuela Kerer). Und – quasi nebenbei – ein Plädoyer dafür, erstarrte Rituale veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen: beherzt und von bestechender Argumentationskraft. Kurz: die bislang stärkste Produktion des Festivals.

 

Das schrieb Monika Brüggeller in der Kronen Zeitung am 26. November 2014:Brautstehlen Krone

 

"Offene Zweierbeziehung" von Dario Fo und Franca Rame - Sommer 2012

Vom 10. Juli bis 25. August 2012 habe ich im Innsbrucker Kellertheater zusammen mit Johann Nikolussi die "Offene Zweierbeziehung" gespielt.

Hier geht's zum Video von Henrik Eder/Tirol TV - Video

© fotowerk aichner og

 

 

Das schrieb die Tiroler Tageszeitung am 12. Juli 2012:

Die Ehe, ein Haifischbecken

von Sabine Strobl

Ab ins Innsbrucker Kellertheater, denn dort läuft heuer die Komödie des Sommers. Von Sabine Strobl Innsbruck – Man sitzt ja öfters schwitzend und zerknirscht in Theaterräumen und denkt zuerst: „Das soll jetzt die Komödie für die Sommerwochen sein?“, und dann: „Wo ist der nächste Gastgarten?“ Nicht so vergangenen Dienstag, wo im Innsbrucker Kellertheater die Premiere von Franca Rames und Dario Fos Stück „Offene Zweierbeziehung“ gefeiert wurde. Alles bestens: gutes Stück, ebensolche Schauspieler, flotte Inszenierung, witzige Bühne. Der italienische Dramatiker Dario Fo, dessen Nobelpreis 1997 einiges Naserümpfen in der Hochkultur auslöste, hat vor 30 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Franca Rame die Komödie „Offene Zweierbeziehung“ geschrieben. Das Stück besticht auch heute noch durch Wortwitz und Konsequenz. Hausherr und Regisseur Manfred Schild setzt es in einer Umgebung in Szene, die an den einstigen siebten Himmel einer Beziehung denken lässt: Das heißt, die Farbe Hellblau spielt noch eine gewisse Rolle. Ein rüschenblaues Podest stellt das Ehebett dar. Aber statt Federwölklein gleiten zwei blaue Haie über die Wand. (Bühne: Luis Graninger). Der Ehemann (Johann Nikolussi) macht seiner Frau (Sunny Rabl) wohl schon zum hundertsten Mal klar, worin die Vorteile – seine Vorteile – in einer offenen Beziehung liegen. Doch Antonia kann das Fremdgehen ihres Mannes und ihre Rolle als Heimchen am Herde nicht mehr ertragen. Sie zielt mit einer Pistole, schluckt Tabletten und beugt sich aus dem Fenster. Der Mann schafft es daneben, seine Fitness-Zeitschrift zu lesen. Am nächsten Morgen wirft er sich den Seidenschal um und geht auf Beutezug. Ehrlich gesagt, seine unzähligen „Weibergeschichten“ will man ihm gar nicht glauben. Was soll‘s, seine Frau berät sich mit dem Sohn und willigt in eine offene Beziehung ein. Sie zieht aus. Plötzlich taucht ein junger Nobelpreisanwärter in Physik, zudem ein talentierter Musiker, auf und macht ihr den Hof. Zeit für den Ehemann, die Regeln zu ändern ... So viel zum ewigen Dilemma zwischen Mann und Frau. Sunny Rabl und Johann Nikolussi spielen und schießen einander ganz vortrefflich die Wortwuchteln zu. Jetzt sollte noch gesagt werden, dass es sich eigentlich um eine Tragikomödie handelt. Aber wer wen wie klar besiegt, wird hier nicht verraten.

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